Rolfing und Faszien

Rolfing® – Strukturelle Integration

Rolfing® Strukturelle Integration ist eine ganzheitliche Körperarbeit und eine bis heute einzigartige Faszientherapie. Die Biochemikerin Dr. Ida Rolf, die das Rolfing begründete, hatte die bahnbrechende Idee, die Schwerkraft in die Behandlung einzubeziehen. Aus diesem Grund unterscheidet sich Rolfing® SI von anderen Methoden der Faszienbehandlung.

Rolfer™ bezeichnen Faszien als „Organ der Form“

Die Begründerin der Methode, Dr. Rolf, bezeichnete die Faszien als „Organ der Form“. Sie stellte schon Mitte des vergangenen Jahrhunderts die Theorie auf, dass sich eine bewusste und zielgerichtete Mobilisierung dieses Gewebes auf den Körper befreiend und wohltuend auswirkt.

Rolfing spricht immer den gesamten Organismus an und orientiert sich nicht an einzelnen Symptomen. Die Ziele: Durch Rolfing wird das Gewebe wieder geschmeidig und gleitfähig.

  • Der Körper kommt wieder besser ins Lot.
  • Unnötige Spannungen im körperweiten Fasziennetz lassen sich lösen.
  • Beschwerden, die mit verklebten und verfilzten Faszien einhergehen, wird die Grundlage entzogen.

Rolfing® SI berücksichtigt die Rolle der Schwerkraft für die Gesundheit

Die Schwerkraft wirkt überall auf der Erde auf uns und erzeugt permanent Zug- oder Druckspannung im Körper. Ist der Körper aus der Balance geraten, muss er das kompensieren, um sich aufrecht zu halten. Die Muskeln und das Fasziennetz sind dabei ständig gefordert, teils mit hohem Energieaufwand.

Eine gebückte Haltung, Schonhaltungen nach Unfällen und Operationen und auch einseitige Beanspruchung haben zur Folge, dass sich die Faszien an bestimmten Stellen im Körper immer mehr verdichten. Sie verfilzen regelrecht, verlieren an Elastizität und sind nicht mehr so gut „bewässert“ wie gesundes Gewebe.

Durch Rolfing kann sich der Körper im Verhältnis zur Schwerkraft neu organisieren. Idealerweise befindet sich dann im Stehen jedes Körpersegment mit seinem Schwerpunkt genau über den Schwerpunkten der darunter liegenden Segmente. Dann braucht der Mensch kaum noch aktive Muskelkraft, um sich aufrecht zu halten, denn die Schwerkraft unterstützt ihn vom Boden her. Die Spannungsverhältnisse im Fasziennetz sind gut ausbalanciert.

Für wen ist Rolfing hilfreich?

Rolfing kann für viele Menschen hilfreich sein. Das Hauptanliegen des Rolfing ist es, die Struktur, die Haltung und die Bewegung zu verbessern. Daher ist Rolfing bei jeglicher Art von Beschwerden sinnvoll, deren Ursachen in diesen Bereichen zu finden sind:

  • bei chronischen Verspannungen, z.B. durch einseitige Belastung des Körpers im Berufsleben
  • nach Unfällen und Operationen, die Schonhaltungen und eingeschränkte Bewegungen zur Folge haben
  • für Frauen nach Schwangerschaft und Geburt
  • für Schauspieler, Musiker und Tänzer, die ihre körperliche Selbstwahrnehmung und Ausdrucksmöglichkeit erweitern wollen
  • für Sportler und Sportbegeisterte, die effektiver trainieren und ihre Leistungen steigern wollen
  • für alle, die nachhaltig etwas für ihr körperliches Wohlbefinden tun wollen.

Rolfing: Die klassische 10er-Serie

Dr. Ida Rolf entwickelte eine Behandlungsserie von 10 Sitzungen. Im Verlauf der Serie lassen sich Körperhaltung und Bewegungsmuster systematisch verbessern:

  • In den ersten 3 Sitzungen bearbeitet der Rolfer™ vor allem die oberflächlichen Faszienschichten. Die Ziele: mehr Elastizität des Brustkorbs, eine freiere Atmung, eine gesündere Ausrichtung von Becken, Brustkorb und Schultergürtel und eine bessere Organisation der Füße und Beine.
  • In den Sitzungen 4 bis 7 beziehen Rolfer die tieferen Faszienschichten ein, und der Körper kann sich immer besser um eine vertikale Achse von innen aufrichten.
  • In den Sitzungen 8 bis 10 wird der Körper als Ganzes ausgerichtet, um die Balance zu verbessern und beweglicher zu werden. Probleme, die bisher noch nicht ganz gelöst werden konnten, werden innerhalb dieser Sitzungen noch einmal gezielt angesprochen. Ein besonderes Augenmerk ist die gemeinsame Arbeit von Rolfer und Klient an der Körperwahrnehmung und an der Art sich zu bewegen, damit Veränderungen nachhaltig bleiben.